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Jeux Dramatiques und Musik

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Musik kann auf vielfältige Weise in die Jeux Dramatiques eingebracht werden:

  • Sie kann einen Zugang zum Erleben eröffnen, z.B. in Form verschiedener Einstiegsspiele mit Instrumenten und Stimme oder begleitend eingespielter Musik während des Spiels.  
  • Musik kann Ausdrucksmittel der Spielenden sein.
  • Sie eignet sich hervorragend als Spielanregung/Rohstoff für Jeux Dramatiques.

1. Musik in der Hinführung zum Erleben und als Ausdrucksmittel

Musik kann die Entfaltung einer bestimmten Atmosphäre unterstützen. Von Musik begleitete Einstiegsspiele können den Einstieg in ein Thema erleichtern, z.B. beim Einsatz von Musik aus einer bestimmten historischen Epoche oder Region. Kleine Übungen mit Instrumenten und der Stimme sprechen die Sinne an und können zu einem bewussteren Erleben beitragen. Hier kann aus dem gesamten musikalischen Spektrum geschöpft werden. Es können diverse Rhythmusinstrumente zum Einsatz kommen, Orff-Instrumente, Klangschalen, Kalimbas, Handpans, Donner- und Regenrohre und viele andere. Übungen aus der Stimmbildung und Gesang erweitern den stimmlichen Ausdruck.

Während des Spieles können die Spielenden einfache Musikinstrumente als Ausdrucksmittel nutzen. Auf diese Weise erzeugen oder verstärken die Spieler*innen Stimmungen im Spiel.

Es kann sich auch eine Musikgruppe zusammentun, die das Spiel vom Rand aus mit Geräuschen und Musik begleitet. Die Musizierenden folgen in enger Resonanz mit dem Spielgeschehen ihrem eigenen Erleben.

Die Spielleitung kann spielbegleitend passende Musik einspielen, um die Vorstellungskraft der Spielenden zu bestärken, z.B. bei lauernder Gefahr, beim Feiern eines Festes. Diese sollte immer mit Bedacht eingesetzt werden, denn Musik kann die Empfindungen der Spielenden beeinflussen.

2. Musik als Spielanregung/Rohstoff

Ein Musikstück kann als Rohstoff ausgewählt und in ein Spiel umgesetzt werden. Durch das mehrmalige Hören des Musikstücks und den anschließenden Rollenwahlprozess erfolgt eine intensive Auseinandersetzung mit der musikalischen Sprache und dem vertonten Thema. Themen in der Musik können reale Gegenstände sein, wie z.B. Schilderungen von Natur oder Szenerien in der Programmmusik, aber auch Gefühle, Träume oder Fiktionen. Im Ausdrucksspiel werden musikalische Inhalte lebendig, erfahren aber auch die subjektive Interpretation der Spielenden. Im Spiel wird das Musikstück aus der Perspektive der gewählten Rolle erlebt und durchdrungen. Botschaften oder Erkenntnisse, die von den Komponist*innen in ihrem Werk verschlüsselt wurden, können erlebbar werden. Werke, die beim Hören zunächst intellektuell erschlossen wurden, können durch das Spiel ganz neue Facetten aufweisen. Die Vollkommenheit, Opulenz oder Schlichtheit eines Musikstückes kann die Spielenden berühren. Töne und Melodien werden in Bewegung und Handlung umgesetzt. An dieser Stelle begegnen sich Ausdrucksspiel und Ausdruckstanz. Im Prozess der Verarbeitung (Nachgespräch) wird zunächst das subjektive Erleben reflektiert. In einem abschließenden Teil können Werk und Leben der Komponist*innen thematisiert werden.

Viele Musikrichtungen lassen sich sehr gut in einem Ausdrucksspiel erleben:

Programmmusiken und andere Orchesterstücke

  • Die Moldau (Smetana)
  • Vier Jahreszeiten (Vivaldi)
  • Peter und der Wolf (Prokofjew)
  • Bilder einer Ausstellung (Mussorgski),
  • Bolero (Ravel)
  • Karneval der Tiere (Saint-Saëns)

Ballettmusik und Opern

  • Der Feuervogel (Strawinsky)
  • Der Nussknacker, Schwanensee, Dornröschen (Tschaikowsky)
  • Zaide, Die Zauberflöte (Mozart), 
  • Aida (Verdi)

Songs und Balladen, Chansons, Filmmusiken…

Musik für Kinder

  • Ritter Rost, Kinderbuch und Musical (Jörg Hilbert/ Felix Janosa)
  • Diverse Kinderlieder und Singspiele (Gerda Bächli, Ferri/ Georg Feils, Fredrik Vahle…)
  • Der Schneemann, Animationsfilm mit Musik (Howard Blake)

Viele Geschichten laden zum Musizieren ein und lassen sich als Spielvorlage verwenden,

z.B. folgende Bilderbücher

  • Die fürchterlichen Fünf (W. Erlbruch)
  • Der Josa mit der Zauberfiedel (Janosch)
  • Fünf freche Mäuse machen Musik (Ch.Tashiro)
  • Herr Minkepatt und seine Freunde (U. Genazino) 
  • Die Räuber von Toulouse (K. Stangl)

Mit Kindergruppen kann man auch vorab Instrumente selbst herstellen, wie z.B. Blumentopftrommel, Dosenbass oder Fantasieinstrumente.

Jeux Dramatiques und Musik als Download